Top Reifen Team - Wissensdatenbank

Reifendruckkontrollsysteme

Seit 1. November 2014 sind durch die neue EU-Regelung Reifendruckkontrollsysteme in Neufahrzeugen Pflicht.
Die Hersteller verbauen unterschiedliche Systeme in den Neuwagen, man unterscheidet zwischen direkten und indirekten Systemen.
Keine Sorge: Ältere Fahrzeuge müssen Sie nicht nachrüsten!
RDKS (oder TPMS vom Englischen „Tire Pressure Monitoring System“) steht für „Reifendruckkontrollsystem“. RDKS kontrollieren automatisch den Druck der Reifen und warnen vor Abweichungen. Je nach eingesetztem System werden die Daten direkt im Cockpit angezeigt, oder eine Warnleuchte weist auf falschen Druck hin.
Der richtige Reifendruck optimiert die Bremsleistung Ihres Pkw. Schon 0,5 bar zu wenig kann den Bremsweg besonders auf nasser Fahrbahn um rund zehn Prozent verlängern. Durch die Reifendruckkontrolle werden Sie rechtzeitig über Abweichungen vom Optimal-Wert informiert
Reifendruckkontrollsysteme (RDKS) halten Sie über den Reifendruck auf dem Laufenden und helfen Ihnen so beim aktiven Geld sparen. Der richtige Druck erhöht die Laufleistung der Reifen und minimiert die Abnutzung. Falsch aufgepumpte Reifen verursachen außerdem höheren Kraftstoffverbrauch.
Geringerer Kraftstoff-Verbrauch und länger lebende Reifen schonen die Umwelt durch weniger Emissionen und weniger Alt-Reifen. Reifendruckkontrollsysteme (RDKS) helfen dabei durch optimal eingestellten Reifendruck.

Direkte Systeme

Wie der Name vermuten lässt, stecken beim direkten Reifendruckkontrollsystem (RDKS) die Sensoren direkt an den Reifen und ermitteln permanent den Druck und die Temperatur. Diese Daten werden per Funk an ein Steuergerät gesendet. Manche direkte Systeme zeigen diese Daten im Cockpit dem Fahrer an, andere Warnen nur bei Veränderungen.
Es lässt sich also leider aktuell nicht mit einem Blick aufs Armaturenbrett sagen, ob in Ihrem Fahrzeug ein direktes oder indirektes System verbaut ist.
Direkte RDKS ermitteln plötzlichen und schleichenden Druckverlust im Reifen und funktionieren auch, wenn das Fahrzeug nicht rollt und sogar das Ersatzrad im Kofferraum kann so überwacht werden. Außerdem liefert das RDKS Daten zur Temperatur und die Reifenposition kann ermittelt werden.
Wenn Ihr Ersatzrad zum Einsatz kommt, aber nicht mit einem extra Sensor ausgestattet ist, müssen Sie sich keine Sorgen machen. Sie dürfen mit dem Ersatzrad kurze Strecken auch ohne Sensor fahren. Grundsätzlich empfiehlt es sich, das Ersatzrad nur für den Weg zur nächsten Werkstatt zu verwenden.
Zusätzlich zum Reifendruck liefert das RDKS (oder TPMS vom Englischen „Tire Pressure Monitoring System“) Daten zur Temperatur und die Reifenposition kann ermittelt werden.
Die Sensoren benötigt der Fahrer auf Winter- und Sommerreifen. Ein Reifenwechsel sollte auch bei diesem System ausschließlich von einem Fachmann durchgeführt werden, damit die Funktionstüchtigkeit der Sensoren gegeben ist.
Direkte Systeme sind extrem genau. Die Sensoren an den Reifen messen permanent den Luftdruck und die Temperatur jedes einzelnen Reifens und senden diese Informationen an das Cockpit.
Übrigens: Die Temperaturmessung ist notwendig, da Luft sich ausdehnt, wenn sie erhitzt. Je länger Sie fahren, desto wärmer wird die Luft – daher messen die Sensoren sowohl Luftdruck als auch Temperatur und warnen daher nur bei tatsächlicher Abweichung des Luftdrucks.
Selbstverständlich lassen sich die Sensoren theoretisch von Sommer- auf Winterreifen umrüsten. Einfacher und beim Reifenwechsel unkomplizierter sind zwei Sätze Sensoren für jeden Satz Reifen. Sind Ihre Reifen eingelagert und werden nicht bewegt fallen die Sensoren in eine Art Schlafzustand, so dass die Batterie geschont wird.
Ein Batteriewechsel ist für direkte Systeme nicht möglich. Die Sensoren müssen dann komplett ausgetauscht werden.

Indirekte Systeme

Indirekte Systeme nutzen bereits im Wagen vorhandene Technik: ABS-Sensoren und Sensoren zur Traktionskontrolle. Diese messen die Drehzahl der Räder, daraus errechnet das indirekte Reifendruckkontrollsystem (indirektes RDKS oder im englischen „indirect TPMS“) den Luftdruck im Reifen.
Und so funktioniert’s: Sollte sich der Druck im Reifen verringern, sinkt damit der Außendurchmesser. Nicht-technisch gesprochen: „Das Rad wird kleiner“. Damit steigt automatisch die Drehzahl des Reifens im Vergleich zu den anderen Reifen. Das indirekte RDKS interpretiert den Anstieg als Luftdruck-Abfall und informiert den Fahrer.
Wie beschrieben funktioniert das über den Vergleich der Räder. Ein extrem unwahrscheinlicher gleichzeitiger Luftdruck-Abfall in allen Reifen wird über einen anderen Effekt erkannt, nämlich die Schwingung zwischen Reifen und Felge.
Auch diese Schwingung hängt vom Reifendruck ab, eine Veränderung wird vom indirekten Reifendruckkontrollsystem als Druckabfall gewertet. Im Gegensatz zur Überwachung des Außendurchmessers kann bei der Schwingungsmethode der Druckabfall eines einzelnen Rades lokalisiert werden.
Beide Mess-Arten funktionieren nur, wenn das Fahrzeug rollt, die Reifendruckkontrolle bei einem stehenden Auto funktioniert nicht. Sie zeigen nicht den tatsächlichen Druck im Reifen an, sondern warnen nur vor einem Druckverlust.
Der Vorteil von indirekten Systemen? Die bestehende Technik im Fahrzeug wird genutzt, um die benötigten Informationen zu ermitteln. Es entstehen keine Folgekosten und kein zusätzlicher Wartungsaufwand da keine Sensoren o.ä. ausgetauscht werden müssen. Indirekte Systeme registrieren nur die Abweichung zu den „Normalwerten“, keine absoluten Daten.
Zwar erfordern indirekte Systeme keinen verbau von Sensoren, ein Reifenwechsel sollte trotzdem nur von einem Fachmann durchgeführt werden, da sich die Ermittlung der Daten auf „Normalwerte“ bezieht. Und die müssen nach einem Reifenwechsel eingelernt werden. Wie der Einlernvorgang bei einem indirekten RDKS durchgeführt wird ist auch im Bedienerhandbuch des jeweiligen Fahrzeuges erklärt und kann vom Endkunden durchgeführt werden.

Reifenalter


Reifen altern aufgrund physikalischer und chemischer Prozesse. Dazu gehören u.a. UV-Strahlung, Spritzwasser, Hitze, Kälte usw.
Diese Prozesse vollziehen sich auch bei nicht oder wenig genutzten Reifen. Um diesen Vorgängen entgegenzuwirken, werden Gummimischungen
Substanzen beigemengt, die leistungsmindernde Reaktionen in erforderlichem Maße verhindern.


Die Lebensdauer von Reifen ist generell von folgenden Einflüssen abhängig:

• Dem Zustand des Fahrzeuges (Achsgeometrie,
Stoßdämpfer, ...)
• Der Fahrweise (gleiten oder hetzen)
• Der Art und Weise wie Hindernisse (Randsteine,
Schlaglöcher) überfahren werden
• Der Einhaltung und Kontrolle des nicht nur
korrekten sondern auch der Belastung angepaßten
Luftdrucks
• Den Lagerbedingungen der Reifen
In der Sommer- und Winterpause
sachgemäß gelagert heißt:
• Reifen sind trocken und kühl zu lagern
• Vor Sonnenlicht geschützt und nur mäßig zu
belüften
• Reifen nicht in Räumen lagern, in denen auch
Öle, Fette, Lacke, Kraftstoffe etc. gelagert
werden
• Reifen auf Räder montiert (Komplettrad), werden
am besten mit etwas Bodenabstand (Unterlage)
und erhöhtem Luftdruck gestellt oder gestapelt

Lagern Sie Ihre Reifen trocken, kühl, zugfrei, dunkel – und vor allem nicht zu lange.
Ihr Reifenspezialist bietet Ihnen diese Möglichkeiten.

Das Reifenalter bei Wohnwagen und Anhänger

Für Wohnwagen, Anhänger oder andere so genannte Standfahrzeuge (Fahrzeuge, die nicht regelmäßig bewegt werden) gelten andere „Gesetze“.
Reifen, die unter Druck bzw. einer dauernden Belastung nicht laufend bewegt werden, altern besonders schnell.
Grundsätzlich gilt hier: Reifen, die ab Produktionsdatum sechs Jahre alt sind, sollten erneuert werden. Ältere Reifen stellen eine Gefahr dar und sind vor Inbetriebnahme eines derartigen Fahrzeuges auf jeden Fall vom Reifenspezialisten zu überprüfen.


Reserveräder altern schneller!

Grundsätzlich sollte auch immer das Reserverad in regelmäßigen Abständen kontrolliert werden.
Ähnlich wie bei Standfahrzeugen unterliegt das Reserverad einem schnelleren Alterungsprozess. Empfehlenswert ist, das Reserverad mit in den Betrieb des Fahrzeugs einzubeziehen, wenn nicht, sollte das Reserverad nur noch im Notfall und dann auch nur bis zum Erreichen der nächsten Fachwerkstatt mit verringerter Geschwindigkeit eingesetzt werden.


Wie alt ist nun ein Reifen?


Sie finden auf der Reifenseitenwand eine Zahlen und Buchstabengruppe, die mit den Buchstaben „DOT …“ beginnt. Die letzten vier Ziffern ergeben die Herstellerwoche/-jahr und somit das Reifenalter.

z.B. 2202 bedeutet 22. Woche 2002. Reifen aus der 90er Dekade haben drei Ziffern und ein Dreieck. Weitere Informationen erteilt Ihnen gerne jeder Reifenspezialist.

Reifenalter
Die Lebensdauer jedes
Markenreifens!
PKW-Sommerreifen und PKW-Winterreifen werden
heute so entwickelt, dass die Ausgewogenheit
der Produkteigenschaften und damit die
Sicherheitsqualität über das gesamte aktive
Reifenleben erhalten bleibt. Vorausgesetzt die
Reifen werden ständig unter normalen Bedingungen
genutzt und in Ruhezeiten einwandfrei
gelagert. Es wird empfohlen, Reifen, die älter
als 10 Jahre sind, auszutauschen. Beachten Sie
aber bitte abweichende Empfehlungen der Reifenhersteller!
Ab Erstmontage des Reifens bis vier Jahre: Nach vier Saisonen
im Betrieb eines Reifens sind keinerlei Einschränkungen in
sicherheitstechnischen Belangen zu erwarten.
bis sechs Jahre: Ab dem fünften Saisoneinsatz eines Reifens
kann sich der Nass- bzw. Schneegriff und das Bremsverhalten
verschlechtern. Die Fahrweise muss entsprechend angepasst
werden.
bis zehn Jahre: Ab der siebenten Saison im Betrieb des Reifens
kann das Fahrverhalten (Nässeverhalten und Bremsweg)
gegenüber einem Neureifen deutlich schlechter sein.
Unsere Empfehlung ist: längere Einsatzzeiten als maximal
sechs Saisonen nach Erstmontage sollten unbedingt vermieden
werden.
Sicherheit kennt keine
Kompromisse
Speziell bei älteren Fahrzeugen oder bei Fahrzeugen,
deren Kilometerlaufleistung eher niedrig ist,
muss das Reifenalter und der Reifenzustand überprüft
werden. Kompromisse bei Reifen, die älter
als 10 Jahre ab Produktionsdatum sind, sollten aus
sicherheitstechnischen Erwägungen nicht gemacht
werden. Tauschen Sie solche Reifen aus.
Reservereifen Standfahrzeuge
Ihr Reifenhandelsspezialist gewährleistet, dass
ein maximal drei Jahre nach Produktionsdatum
sachgemäß gelagerter Reifen der Spezifikation
und den Qualitätsansprüchen eines Neureifens
entspricht.